Stufe | 4 | 5 | 6 | 7 |
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Anzahl Lektionen | 2 | 3 | 2 | 2 |
Der Biologieunterricht versucht durch die Beschäftigung mit Lebewesen und Lebensgemeinschaften bei den Schülerinnen und Schülern das bewusste Wahrnehmen von Vorgängen in der Natur sowie das Erkennen von Gesetzmässigkeiten zu fördern und die wissenschaftliche Neugierde zu wecken. Er führt zur Einsicht, dass der Weg zu naturwissenschaftlichen Kenntnissen über Fragestellungen, Hypothesen, reproduzierbare Beobachtungen und Experimente sowie die Interpretation der Ergebnisse führt und vermittelt neben grundlegendem Fachwissen Einblicke in die Schönheit und Vergänglichkeit der belebten Natur.
Die Biologie fördert die Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Fragestellungen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, wie etwa die nach der Abstammung und Entwicklung des Menschen, der Vererbung, der Ökologie, der Biochemie oder der Gesundheit, und führt zu Themen, welche die heutige Gesellschaft stark beschäftigen und Entscheidungen erfordern, wie beispielsweise zu Fragen nach der Freiheit und Verantwortung der Forschung sowie der Anwendung ihrer Resultate. Sie fördert damit sowohl die Kritik- und Urteilsfähigkeit gegenüber neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen wie auch eine gewisse Bescheidenheit und Zurückhaltung im Bewusstsein um die Vorläufigkeit des derzeitigen Kenntnisstandes.
Ein Schwergewicht des Faches liegt darin, die Natur in ihren Systemzusammenhängen zu erfassen und den Menschen als allseitig abhängiges und vernetztes Lebewesen zu begreifen. Daraus soll eine Wertschätzung gegenüber der Mitwelt und ein Verantwortungsbewusstsein für die Gegenwart und Zukunft der Biosphäre resultieren. Der Biologieunterricht liefert damit einen Beitrag zum Aufbau eines differenzierten Weltbildes, zur Fähigkeit der abgewogenen Mitsprache und Mitentscheidung in der Gesellschaft und zur persönlichen Sinnsuche im Leben. Gleichzeitig wird die Grundlage für eine naturwissenschaftlich oder medizinisch ausgerichtete Ausbildung an der Hochschule geschaffen.
Die Schülerinnen und Schüler
Die Schülerinnen und Schüler
Die Schülerinnen und Schüler
Prokaryotische Zellen, Eukaryotische Zellen, Tierzelle, Pflanzenzelle, Zellorganellen
Brown’sche Molekularbewegung, Diffusion und Osmose, Plasmolyse, passiver und aktiver Transport
Zellzyklus, Mitose, Meiose, Stammzellen
Bakterien, Viren, Tröpfcheninfektion, Kontaktinfektion, Infektionskrankheiten, Antibiotikum, Desinfektion, Hygiene
Abklatschtest, Hemmhoftest
Angeborene und erworbene Immunreaktion, aktive Impfung (Schutzimpfung) und passive Impfung (Heilimpfung)
Allergien, Autoimmunerkrankungen
Zentralnervensystem, peripheres Nervensystem, vegetatives Nervensystem, sensorisches Nervensystem (Afferenz), motorisches Nervensystem (Efferenz), Sympathicus, Parasympathicus
Neuron, Ruhepotenzial, Aktionspotenzial, Erregungsweiterleitung, Informationscodierung, Neurotransmitter, Synapsengifte, Verrechnung an Synapsen
Gehirn, Rückenmark, Reflexe, Gedächtnis, Lernen
Neurodegenerative Erkrankungen
Hormondrüsen, Hormone, Hormon-Rezeptor-Komplex (Schlüssel-Schloss-Prinzip), Regelkreis
Blutzuckerspiegel, Diabetes, weiblicher Zyklus, Antibabypille
Befruchtung, Embryonal- und Fetalphase, Plazenta
Präimplantationsdiagnostik, Pränatale Diagnostik, In-vitro-Fertilisation
Biosphäre, Ökosystem, Biozönose, Biotop, Population, Art, biotische und abiotische Faktoren, Biosphärenforschung, Ökosystemforschung, Synökologie, Populationsökologie, Autökologie
Allen’sche und Bergmann’sche Regel, Höhenstufen, Toleranz, ökologische Nische, Zeigerwerte, Ökogramm
Prädation, Konkurrenz, Parasitismus, Symbiose
Populationsdichte, Regelkreis, r- und K-Strategen, Räuber-Beute-Beziehung, Lotka-Volterra-Regeln, ökologisches Gleichgewicht, Schädlingsbekämpfung
Energiefluss, Produktivität, Trophiestufen, ökologische Pyramiden, Nahrungskette, Nahrungsnetz, menschliche Ernährungsweisen, Stoffkreislauf, Kohlenstoffkreislauf, Stickstoffkreislauf, Minimumgesetz
Globaler Kohlenstoffkreislauf, Klimawandel, Nachhaltigkeit, ökologischer Fussabdruck, Biodiversität
Darwin, Lamarck
Synthetische Evolutionstheorie, Variabilität, Selektion, Rekombination, Mutation, Gendrift, Fitness, Allopatrische und sympatrische Artbildung, adaptive Radiation
Fossilien, Brückentiere, Homologie, Analogie, Konvergenz, Divergenz, Rudimente, Atavismen, Endosymbiontentheorie
Frühe Hominiden, Australopithecus- und Homoformen, Werkzeuggebrauch
Mikroskopie, Pipettieren, steriles Arbeiten, Messung (Vernier), Beobachtung, Protokollierung, Beschreibung
Versuche aus den Themengebieten:
Probenahme, Messung, Bestimmung, Beobachtung, Protokollierung, Beschreibung, Bioindikation
Forschungsfragen aus den Themengebieten:
Wissenschaftliches Arbeiten (Hypothesenbildung, Planung, Durchführung, Protokollierung und Auswertung in Form eines naturwissenschaftlichen Berichtes)
Lipide, Biomembran, Proteine, Enzym, Kohlenhydrate
Verdauung, Resorption, Energiehaushalt, Zellatmung, Kohlenhydratstoffwechsel, Fotosynthese
Chromosom, Gen, DNA, RNA, Replikation, genetischer Code, Proteinbiosynthese, Genexpression und -regulation, Mutationen
Mendelsche Regeln, Genotyp, Phänotyp, Allel
Autosomaler und gonosomaler Erbgang, dominant-rezessiver, intermediärer und kodominanter Erbgang, Blutgruppen, Rhesusfaktor
Erbkrankheiten, Stammbaumanalyse, Karyogramm, Chromosomenaberrationen
Modifikation
proximat, ultimat
Graugans, Stichling, Erdkröte
Reiz, Reflex, Verhaltens-Reaktion VR, Reaktionsbereitschaft
Klassische Konditionierung, operante Konditionierung, Prägung, Lernen durch Nachahmung, Lernen durch Einsicht
Agonistisches Verhalten, Rangordnungsverhalten, Territorialität, Paarungsverhalten, Brutpflegeverhalten, Paarungssysteme, Altruismus, Mutualismus
Fitness, Kosten-Nutzen-Analyse
PCR, DNA-Sequenzierung, genetischer Fingerabdruck, Anwendungsgebiete und Grundprinzipien der Gentechnik
Epigenetik
Zur Wahl
Im Biologieunterricht soll versucht werden, den Schülerinnen und Schülern eigene Beobachtungen und Erfahrungen sowohl in der Natur als auch am eigenen Körper zu ermöglichen, zu aktuellen Zeit- und Gesellschaftsfragen Bezug zu nehmen und die Interessen und Bedürfnisse der Jugendlichen aufzugreifen.
Dies wird mit folgenden Unterrichtsformen angestrebt:
Unterrichtsformen wie Leitprogramme, Fallstudien und Werkstatt sollen eingesetzt werden. Die Unterrichtsgestaltung nimmt Rücksicht auf individuelle Lernfähigkeiten und fördert Eigeninitiative und Verantwortung der Schülerinnen und Schüler.
Im Folgenden sind Möglichkeiten der Vernetzung angegeben. Diese sind entweder allgemein oder zu einem Teilgebiet des Faches formuliert. Es wird deutlich darauf hingewiesen, dass es sich hierbei um keine vollständige Aufzählung der möglichen Vernetzungen handelt, sondern mehr um eine Ideensammlung, die verändert und erweitert werden kann und soll.
Fächer und Themen:
Bedeutende Biologen und Biologinnen in ihrer Zeit und die gesellschaftliche Bedeutung ihrer Entdeckungen |
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Wissenschaftliche Essays in der Originalsprache lesen: Herkunft verschiedener Begriffe Vokabular; Abfassen von wissenschaftlichen Texten |
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Paläontologie: Erdschichten, Sedimentation, Fossilien Nachwachsende Rohstoffe, Umweltschutz durch marktpolitische Instrumente, Artenschutz, Umweltmanagement |
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Wahrnehmung von Reaktionen des eigenen Körpers: Atmung, Puls, Blutdruck, Gleichgewicht, Muskulatur Ernährung und Leistungsphysiologie |
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Physikalische Evolution, Entropie |
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Eigenschaften von Wasser, Gewässerbelastung, Dünger, Herbizide, Nährstoffe |
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Populationsveränderungen, Lotka-Volterra: Exponentialfunktionen, Ableitung |
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Evolutionsgeschichte: Schöpfung und Evolution, Antibabypille Infektionskrankheiten: Aids, Pest Umgang mit Drogen in verschiedenen Kulturen Gentechnologie, Biotechnologie: Wissenschaft und Ethik |
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Regelsysteme, Informationsverarbeitung und Speicherung |