Grundlagenfach
Wirtschaft und Recht
1. Lektionendotation
| Stufe | 4 | 5 | 6 | 7 |
|---|---|---|---|---|
| Anzahl Lektionen | 0 | 0 | 0 | 2 |
2. Bedeutung des Fachs
Das Grundlagenfach Wirtschaft und Recht hat einen grossen allgemeinbildenden Wert, denn es leistet einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der Wirtschafts-, Rechts- und Gesellschaftsordnung. Die Interdependenzen zwischen diesen Ordnungen zwingen zu interdisziplinärem Denken und Handeln. Als Konsumentinnen, Mitarbeiter sowie als Staatsbürgerinnen müssen unterschiedliche Entscheidungen in einem immer komplexer werdenden System getroffen werden.
In einer Welt mit zunehmenden Globalisierungstendenzen und Änderungen in der Gesellschaft erkennen sich die Schülerinnen und Schüler als Akteure im Bereich Wirtschaft und Recht. Um gegenüber dieser Herausforderung bestehen zu können, sollen die Schülerinnen und Schüler auf derartige Veränderungen mit einem gut strukturierten ökonomischen und rechtlichen Grundwissen – im Sinne von Orientierungswissen – vorbereitet werden. So wird die Grundlage gelegt, dass sie sich zu mündigen Entscheidungssubjekten in einem im Umbruch stehenden Gesellschaftssystem entwickeln können.
3. Ziele des Fachs
3.1 Grundlegende Kompetenzen – Kenntnisse, Fertigkeiten und Haltungen
3.1.1 Grundkenntnisse
Die Schülerinnen und Schüler
- verstehen die gesamtwirtschaftlichen Zusammenhänge sowie die Rolle der verschiedenen Akteure.
- verstehen das Unternehmen als produktives, soziales, komplexes und sich veränderndes System.
- kennen die liechtensteinische Rechtsordnung in ihren Grundzügen sowie deren wichtigsten Erscheinungsformen.
- nehmen den Zusammenhang zwischen Entwicklung des Rechts und der gesellschaftlichen Normen und Werte wahr.
3.1.2 Grundfertigkeiten
Die Schülerinnen und Schüler
- erklären einzelne Einflussgrössen sowie daraus entstehende Zielkonflikte in wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen, analysieren Auswirkungen des Wirtschaftens und beurteilen Folgen für Mensch und Umwelt.
- erlangen die Fähigkeit zur selbständigen Auseinandersetzung mit grundlegenden ökonomischen Fragestellungen.
- können rechtliche Fragestellungen anhand der Rechtsquellen analysieren und Lösungsvorschläge präsentieren.
3.1.3 Grundhaltungen
Die Schülerinnen und Schüler
- interessieren sich für wirtschaftliche und rechtliche Themen und verfolgen das aktuelle Geschehen kritisch.
- kommen zur Einsicht, dass die wirtschaftliche Tätigkeit nicht nur durch Sachzwänge bestimmt wird, sondern immer Entscheidungsfreiheiten alternativer Lösungsmöglichkeiten bestehen.
- sind in der Lage, sich eine Meinung zu ausgewählten wirtschaftlichen Themen zu bilden und diese argumentativ zu vertreten.
3.2 Kompetenzen und Inhalte
Diese Kompetenz fördert das Erlangen basaler fachlicher Kompetenzen für allgemeine Studierfähigkeit in Erstsprache oder Mathematik
Stufe 7
Kompetenzen
Inhalte
Ökonomisches Verhalten
Die Schülerinnen und Schüler erklären verschiedene ökonomische Problemstellungen wenden und diese an konkreten Beispielen an
Bedürfnisse
Knappe Güter
Ökonomische Prinzipien
Homo oeconomicus
Opportunitätskosten
Magisches Sechseck
Marktwirtschaft
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage bei vollkommener Konkurrenz
Preisbildung
Angebots- und Nachfragekurve
Allokation
Märkte
Elastizitäten
Marktversagen
Staatsversagen
Die Schülerinnen und Schüler analysieren und beurteilen staatliche Eingriffe in eine marktwirtschaftliche Ordnung
Preisbildung
Angebots- und Nachfragekurve
Allokation
Märkte
Elastizitäten
Marktversagen
Staatsversagen
Volkswirtschaftliche Zusammenhänge
Die Schülerinnen und Schüler zeigen grundlegende volkswirtschaftliche Zusammenhänge auf
Konjunkturpolitik
Struktur
Wachstum
Arbeitslosigkeit
Umweltpolitik
Geldwertstörungen
Die Schülerinnen und Schüler erkennen und bewerten Interessen und Werthaltungen hinter wirtschaftspolitischen Fragestellungen
Konjunkturpolitik
Struktur
Wachstum
Arbeitslosigkeit
Umweltpolitik
Geldwertstörungen
Unternehmensmodell
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben den Zusammenhang zwischen der Unternehmung und den einzelnen Umweltsphären und Anspruchsgruppen
Gesellschaft
Natur
Technologie
Wirtschaft
Anspruchsgruppen
Wechselwirkungen
Ziele einer Unternehmung
Zielbeziehungen
Die Schülerinnen und Schüler stellen die Entscheidungsfindung unter Berücksichtigung von Zielkonflikten als dauernden Prozess einer Unternehmung dar und beurteilen diese
Gesellschaft
Natur
Technologie
Wirtschaft
Anspruchsgruppen
Wechselwirkungen
Ziele einer Unternehmung
Zielbeziehungen
Strategie, Leitbild
Die Schülerinnen und Schüler stellen den Inhalt einer Unternehmensstrategie dar und begründen deren Notwendigkeit im Hinblick auf die Führung und das langfristige Bestehen eines Unternehmens
SWOT-Analyse
Unternehmensleit-bild
Strategieelemente
Rechtseinführung
Die Schülerinnen und Schüler verstehen Recht als ordnendes Gebilde des gesellschaftlichen Zusammenlebens
Entwicklung und Veränderung des Rechts
Rechtsquellen
Rechtsnormen
Gliederung des Rechts
Rechtssubjekte, Rechtsobjekte
Persönlichkeitsrechte
Die Schülerinnen und Schüler verstehen die liechtensteinische Rechtsordnung in ihren Grundzügen
Entwicklung und Veränderung des Rechts
Rechtsquellen
Rechtsnormen
Gliederung des Rechts
Rechtssubjekte, Rechtsobjekte
Persönlichkeitsrechte
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Persönlichkeitsrechte und beurteilen deren Bedeutung für die eigene Situation
Entwicklung und Veränderung des Rechts
Rechtsquellen
Rechtsnormen
Gliederung des Rechts
Rechtssubjekte, Rechtsobjekte
Persönlichkeitsrechte
Obligationenrecht
Die Schülerinnen und Schüler erklären die Entstehungsgründe einer Obligation
Unerlaubte Handlung
Vertrag
Ungerechtfertigte Bereicherung
Willensäusserung
Antrag und Annahme
Irrtum
Täuschung
Nicht gehörige Erfüllung
Die Schülerinnen und Schüler prüfen das Zustandekommen von Verträgen, erkennen allfällige Vertragsmängel und leiten Rechtsfolgen daraus ab
Unerlaubte Handlung
Vertrag
Ungerechtfertigte Bereicherung
Willensäusserung
Antrag und Annahme
Irrtum
Täuschung
Nicht gehörige Erfüllung
4. Hinweise
Das Grundlagenfach Wirtschaft und Recht knüpft an den Inhalten der am Ende der sechsten Stufe durchgeführten Wirtschaftswoche an, bei welcher alle Schülerinnen und Schüler des liechtensteinischen Gymnasiums erste Erfahrungen mit dem Unternehmensmodell gemacht haben.
Die Schaffung einer Grundmotivation und eines Grundverständnisses für wirtschaftliche Fragestellungen ist wichtig. Dies kann sowohl durch die Verwendung aktueller Beispiele aus dem Erfahrungsbereich der Schülerinnen und Schüler als auch durch aktivierende Lernformen erreicht werden.
5. Vernetzung mit anderen Fächern
Im Rahmen der zur Verfügung stehenden Zeit sind Vernetzungen kaum möglich. Denkbar sind Querverweise zu Themen der Fächer Geschichte und Geografie.