Stufe | 4 | 5 | 6 | 7 |
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Anzahl Lektionen | 0 | 2 | 2 | 0 |
Der Chemieunterricht versteht sich als Fach, in dem grundlegende naturwissenschaftliche Kenntnisse zum Aufbau, den Eigenschaften und den Umwandlungen von Stoffen der belebten und unbelebten Natur erarbeitet werden. Er führt zur Einsicht, dass der Weg zu naturwissenschaftlichen Kenntnissen über Fragestellungen, Hypothesen, reproduzierbare Experimente und die Interpretation der Ergebnisse führt.
Dabei spielt sowohl die vertiefte Auseinandersetzung mit theoretischen Modellen als auch die direkte Beobachtung von natürlichen und künstlichen Vorgängen eine bedeutende Rolle. Der Chemieunterricht versucht damit, durch das Schulen des räumlichen, abstrakten und logischen Denkens die Zusammenhänge zwischen dem Aufbau und den Eigenschaften der Materie zu erschliessen wie auch die Freude und Neugier an stofflichen Phänomenen zu wecken.
Der Chemieunterricht fördert die Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Fragestellungen der Vergangenheit und Gegenwart und ermöglicht, Aussagen über Umwelt, Rohstoffe, Energie, Ernährung u.a. zu verstehen, zu hinterfragen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Er zeigt auf, in welcher Weise die menschliche Tätigkeit in stoffliche Kreisläufe und Gleichgewichte der Natur eingebunden ist und in sie eingreift und fördert sowohl ein bestimmtes Mass an Kritik- und Urteilsfähigkeit gegenüber neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen wie auch eine gewisse Bescheidenheit und Zurückhaltung im Bewusstsein um die Vorläufigkeit des derzeitigen Kenntnisstandes.
Damit liefert der Chemieunterricht einen Beitrag zum Aufbau eines differenzierten Weltbildes, zur Fähigkeit der abgewogenen Mitsprache und Mitentscheidung in der Gesellschaft und zur persönlichen Sinnsuche im Leben.
Gleichzeitig wird die Grundlage für eine naturwissenschaftliche oder medizinisch ausgerichtete Ausbildung an der Hochschule geschaffen.
Die Schülerinnen und Schüler
Die Schülerinnen und Schüler
sind in der Lage, selbständig und im Team Erkenntnisse zu gewinnen und kritisch zu hinterfragen. Dazu gehört die Verwendung technischer Hilfsmittel, das Verständnis von Fachtexten, die Interpretation von Grafiken, Schemata und Tabellen, das Planen und Durchführen von Experimenten, das vorurteilsfreie, richtige und genaue Beobachten und Dokumentieren, das Sammeln und Visualisieren von Daten, die zeichnerische Darstellung von Versuchsaufbauten und Beobachtungen, die korrekte Verwendung von Fachsprache, die Diskussion von Fehlern und Abweichungen sowie die Interpretation und kritische Beurteilung eigener und fremder Erkenntnisse.
Die Schülerinnen und Schüler
verstehen, dass transdisziplinäre Zusammenarbeit zur Lösung der globalen Probleme notwendig ist und historische, ethische und kulturelle Aspekte zu berücksichtigen sind.
Planung, Protokollführung, Auswertung
Sicherheitsvorschriften, Umgang mit Chemikalien und Geräten, korrekte Entsorgung
Element, Verbindung, Reaktionsschema, Analyse, Synthese, endotherm, exotherm
Gesetz der Massenerhaltung, Gesetz der konstanten Proportionen, Atommassen, Elementsymbol, Molekülformel, Formeleinheit, Reaktionsgleichungen, Mol, stöchiometrische Berechnungen, Konzentrationsangaben, molares Volumen
Demokrit, Dalton-Atommodell, Kern-Hülle-Modell, Schalenmodell, Coulomb-Gesetz, einfaches Orbitalmodell
Elementname, Elementsymbol, Hauptgruppen, Nebengruppen, Perioden, Massenzahl, Atomkern, Isotop, Radioaktivität, Ordnungszahl, Metalle, Nichtmetalle, Elementarteilchen, Atomrumpf, Valenzelektronen, Atomradius, Ionisierungsenergie, Energieniveaus
Ionenbindung und Salze:
Der Begriff des Ions, Ionisierungsenergie, Ionenradien, Oktettregel, Ionengitter, Coulomb-Gesetz, Eigenschaften der Salze, Lösungsvorgang, Dissoziation, Hydratation, Lösungswärme
Elektronenpaarbindung:
Molekülbegriff, Lewis-Formel, EPA-Modell, Elektronegativität, Polarität, Dipolmoleküle
Zwischenmolekulare Kräfte:
Van-der-Waals-Kräfte, Dipol-Dipol-Kräfte, Wasserstoffbrücken
Metallische Bindung und Metalle:
Elektronengasmodell, Eigenschaften der Metalle, Legierungen
Saure und alkalische Lösungen, Indikatoren, Donator-Akzeptor-Prinzip, Protolysengleichgewichte, korrespondierende Säure-Base-Paare, Neutralisation, Salze, Neutralisationsreaktionen, Titrationen
Autoprotolyse des Wassers:
Konzentration, Ionenprodukt des Wassers, pH-Wert, pH-Berechnungen von starken Säuren, pH-Wert-Messung, Säure- und Basenstärke, Pufferlösungen
Redoxbegriff, Oxidationsmittel, Reduktionsmittel, Oxidationszahl, Redoxreaktionen, Redoxreihe, elektrochemische Spannungsreihe
Elektrochemische Stromerzeugung, Galvanische Zelle, Brennstoffzellen
Selbstbindigkeit des Kohlenstoffatoms
Kohlenwasserstoffe und ihre Derivate:
Alkane, Alkene, Alkine, funktionelle Gruppen, Alkohole, Aldehyde, Ketone, Carbonsäuren, Ester, Isomeriearten, cyclische Verbindungen, Mesomerie, Nomenklaturregeln
Die Beobachtung, das Phänomen, soll im Chemieunterricht im Mittelpunkt stehen. Dies wird einerseits durch den selbständig durchgeführten Versuch im Praktikum und andererseits durch das Demonstrations-Experiment erreicht.
Bei allen chemischen Phänomenen müssen Wirklichkeit, Modellebene und Semantik (Formel-Sprache) wohl unterschieden werden. Der Interpretation von Beobachtungen und Resultaten kommt grosse Bedeutung zu.
Unterrichtsformen wie Leitprogramme, Fallstudien und Werkstatt sollen eingesetzt werden. Die Unterrichtsgestaltung nimmt Rücksicht auf individuelle Lernfähigkeiten und fördert Eigeninitiative und Verantwortung der Schülerinnen und Schüler.
In der Forschung und bei Routineuntersuchungen wird heute weitgehend der Computer zur Erfassung und Verarbeitung von Messwerten eingesetzt. Im Praktikum soll deshalb der Computer entsprechend Verwendung finden.
Im Folgenden sind Möglichkeiten der Vernetzung angegeben. Diese sind entweder allgemein oder zu einem Teilgebiet des Faches formuliert. Es wird deutlich darauf hingewiesen, dass es sich hierbei um keine vollständige Aufzählung der möglichen Vernetzungen handelt, sondern mehr um eine Ideensammlung, die verändert und erweitert werden kann und soll.
Fächer und Themen:
Bedeutende Chemiker und Chemikerinnen in ihrer Zeit und die gesellschaftliche Bedeutung ihrer Entdeckungen, historische Entwicklung des Atombegriffs, Kriege um Ressourcen |
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Wissenschaftliche Essays in der Originalsprache lesen, Herkunft verschiedener Begriffe, Vokabular, Abfassen von wissenschaftlichen Texten |
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Produkte, Produktgestaltung, Werbung, Markteinführung, Produktion |
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Geologie, Höhlen, Seismologie, Rohstoffe, Energieträger |
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Atommodelle, Reaktionsgeschwindigkeit, Coulomb-Gesetz, Stoffeigenschaften, Radioaktivität, Elektrizität |
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Biochemie, Physiologie, Umweltproblematik |
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Titration, pH-Werte, Logarithmen, Stöchiometrie |