Stufe | 4 | 5 | 6 | 7 |
---|---|---|---|---|
Anzahl Lektionen | 2 | 2 | 2 | 2 |
Ein wesentlicher Aspekt des gymnasialen Bildungsweges ist das Erlangen eines breitgefächerten Allgemeinwissens kombiniert mit der Förderung eigenständigen Denkens. Dies ermöglicht den jungen Menschen die Schaffung eines persönlichen Weltbildes, welches die Grundlage bietet sowohl für spätere Studien als auch für eine verantwortungsvolle Lebensführung in einer pluralistischen demokratischen Gesellschaft.
Die Bedeutung des Faches Geografie liegt in dessen Beitrag zur Allgemeinbildung und zum Verständnis der komplexen Verbindungen zwischen unterschiedlichsten Kultur- und Wirtschaftsformen und dem natürlichen System des Planeten Erde.
Als klassisches Integrationsfach bewegt sich die Geografie im Spannungsfeld zwischen den Natur- und den Sozialwissenschaften. Im Zentrum der Betrachtung stehen dabei die Wechselwirkungen von Mensch und Natur. Somit gelangen Schülerinnen und Schüler zur Einsicht, dass sowohl die natürlichen Rahmenbedingungen als auch menschliche Lebensansprüche, Normen und Haltungen den Lebensraum prägen.
Charakteristisch für die Geografie ist die globale Betrachtungsweise lokaler Phänomene. So lernen die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten, wie einzelne geologische und meteorologische Landschaftsaspekte erst durch deren Eingliederung in Prozesse von planetarischer Dimension verstanden werden können.
In der Beschäftigung mit humanökologischen Sachverhalten erkennen die Schülerinnen und Schüler, dass viele kulturell und ökonomisch begründete menschliche Aktivitäten ihre Prägung in der Landschaft und im planetarischen System hinterlassen. Sie lernen dabei die Ursachen aktueller globaler Umweltprobleme kennen und gelangen zur Einschätzung möglicher Lösungen.
Die fachliche Grundlage solcher geowissenschaftlicher und humanökologischer Einsichten liefern sowohl die natur- und sozialwissenschaftlichen Grundlagenfächer (Physik, Chemie, Biologie und Wirtschaftswissenschaften) als auch die fundierten Kenntnisse der Länderkunde und Topografie, welche in der Unterstufe und in der Stufe 4 erarbeitet werden. Zudem wird das topografische Wissen der Schülerinnen und Schüler auch in der Oberstufe weiter gefördert; dies durch die stets exemplarisch-regionale Betrachtung globaler Zusammenhänge.
Die Schülerinnen und Schüler
Die Schülerinnen und Schüler
Die Schülerinnen und Schüler
Staaten, Gebirge, Gewässer, (Gross-) Landschaften
Am Beispiel ausgewählter Regionen Nordamerikas und Asiens:
Am Beispiel ausgewählter Regionen Nordamerikas und Asiens:
Am Beispiel ausgewählter Regionen Nordamerikas und Asiens:
Urknalltheorie, Struktur des Weltalls, Sternenentwicklung, Entstehung des Sonnensystems, Entstehung der Erde
Innere Planeten, äussere Planeten, Atmosphären, Trabanten, Asteroiden, Kometen
Magmatite, Metamorphite, Sedimentgestein, Kreislauf der Gesteine
Schalenbau der Erde, Vulkanismus, Erdbeben, Gebirgsbildung, Entstehung von Ozeanen, Beweise für die Plattentektonik
Kreislauf der Gesteine, Gebirgsentwicklung
tektonische Voraussetzungen exogener Landschaftsformung, Verwitterung, fluviale Prozesse, Gletscher, Winderosion
Entstehung und Gestaltung des Alpenraums
Präkambrium, Paläozoikum, Mesozoikum, Neozoikum, Quartär
Radiometrische Datierung, Leitfossilien, Stratigraphie, Dendrochronologie
Fossile Energieträger und Rohstofflagerstätten
Zusammensetzung der Atmosphäre, Schichtung der Atmosphäre
Luftfeuchtigkeit, Lufttemperatur, Luftdruck, Strahlung, Wind, Niederschlag,
Grosswetterlagen in Europa
Land-See-Wind, Berg-Tal-Wind, Wolkenbildung und Niederschlag, Lee-Luv-Systeme (Föhn)
Durchzug einer Zyklone, Inversion, Gewitter, Hagel, Wirbelstürme
Methoden der Wetterprognose
Beleuchtungszonen, Strahlungsbilanz, Corioliskraft, Zenitstand der Sonne, Erdrotation, Erdrevolution
Globale Druckverteilung, Drei-Zellen-Modell, Windsysteme, globale Verteilung der Niederschläge
Polare Zone, Subpolare Zone, Gemässigte Zone, Subtropen, Tropen
Exposition, Höhenlage, Lage zum Meer, Breitengrad
Globales maritimes Förderband (Conveyor Belt), Golfstrom, El Niño, La Niña
Aerosole, Treibhauseffekt, Ozon,
Verkehr, Landwirtschaft, Industrie, Konsum
Meeresspiegelanstieg, Desertifikation, Extreme Wettersituationen
Australien, Lateinamerika
Raumerschliessung, Zerstörung von Naturräumen, Landwirtschaft, Rohstoffe, industrielle Entwicklung, Bevölkerungsverteilung
Stadtmodelle, Slumbildung, Disparitäten, Binnenmigration
Einwanderung/Auswanderung, Indios, Aborigines
Das vierjährige Programm für Geografie im naturwissenschaftlichen Profil vermittelt sowohl klassische topografische Kenntnisse als auch ein geowissenschaftliches Verständnis des Planeten und die humanökologische Eingliederung des Menschen in die naturgegebenen Rahmenbedingungen.
Dies erfolgt in drei Schritten: Stufe 4 legt die topografische Grundlage, indem hier ein grober Überblick der Staaten und Landschaften erreicht wird. Gleichzeitig erkennen die Schülerinnen und Schüler erste exemplarische Wechselwirkungen von Mensch und Umwelt.
Stufe 5 und Stufe 6 rücken mit Geologie und Meteorologie/Klimatologie naturwissenschaftliche Themen ins Zentrum der Betrachtung. In Stufe 7 bilden die bis hier erlangten geowissenschaftlichen Kenntnisse die Grundlage zum vertieften Verständnis und der Beurteilung der gegenwärtigen humanökologischen Situation des Menschen.
Während sich die Inhalte von Stufe 4, welche sich mit fernen Räumen befassen, nur über Medien wie Bilder, Landkarten, Texte, Filme und Modelle ins Schulhaus bringen lassen, bietet der Alpenraum mit seiner grossen landschaftlichen Vielfalt unzählige Möglichkeiten für lehrreiche Exkursionen und Feldarbeiten zu den geowissenschaftlichen Themen von Stufe 5 und Stufe 6. Zeit für solche Tätigkeiten, die nicht im täglichen Lektionenrhythmus untergebracht werden können, bieten vor allem die Projektwochen.
Grundsätzlich lassen sich komplexe Zusammenhänge in Doppellektionen besser erarbeiten und der Unterricht kann dadurch vermehrt projektorientiert gestaltet werden.
Der dualistische Charakter der Geografie, nämlich die integrative Position zwischen den Sozialwissenschaften und den Naturwissenschaften, macht dieses Fach zu einem ausserordentlichen Feld interdisziplinärer Betrachtung.
Verknüpfungen finden ständig statt, sind situativ und an aktuelle Ereignisse gekoppelt. Diese lassen sich im Rahmen dieses Lehrplans nicht aufzählen. Lernen ist die Eingliederung neuer Kenntnisse und Fertigkeiten in das bereits vorhandene Wissen. Dabei gilt es, das eigene Weltbild weiterzuentwickeln und zu verfeinern, vorhandene Kenntnisse neu zu strukturieren, zu vernetzen und v.a. die persönliche Handlungskompetenz zu erweitern.
Ausgewählte Beispiele sind:
Entdeckungsgeschichte, Kolonialgeschichte, Nord-Süd-Problematik
|
|
Verwitterungsprozesse, Einbindung von Metallen in Erzen, Eigenschaften des Wassers, Klimaelemente, Astronomie |
|
Photosynthese, Bodenschätze |
|
Globalisierung, Klimawandel |