Geboren wurde sie 1938 in London, sie ist daher britische Bürgerin. Zurück in ihrer Heimat Ungarn hatte sie zunächst ein gutes Leben als Tochter eines Geschäftsmannes, bis die Nationalsozialisten 1944 in Ungarn einmarschierten. Danach gab es harte Einschränkungen für Juden, was dazu führte, dass Hirschis Eltern sie nicht mehr aus dem Haus liessen. Sie hatte aber auch grosses Glück, da sie bei dem Schweizer Diplomaten Carl Lutz unterkam, welcher dafür sorgte, dass sie und ihre Mutter nie von den Nazis gefunden wurden. Budapest wurde dann zerbombt und durch die Russen „befreit“, womit auch wieder eine schwierige Zeit begann. Zwei Monate lang musste sich Hirschi in einem Bunker verstecken. Danach zog sie im Jahr 1949 in die Schweiz, weil ihre Mutter und Lutz sich ineinander verliebt hatten. Lutz hatte dafür gesorgt, dass Zehntausende vor den Nazis gerettet wurden.

Ich fand es interessant und beeindruckend, einmal mit einer echten Überlebenden des Holocaust über diese grausame Zeit zu sprechen, über dieses allgegenwärtige Thema, das auch in der Schule eine grosse Rolle spielt, zum Beispiel in Deutsch bei der Nachkriegsliteratur, in Geschichte sowieso und auch beim Besuch in Dachau in der sechsten Stufe. Denn es gibt nur noch wenige Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, denn die meisten waren zu Zeiten des Weltkrieges so jung, dass sie nicht viel mitbekamen, oder so alt, dass sie heute leider nichts mehr erzählen können. Umso wichtiger ist es, die Erinnerung wach zu halten.

Text: Paul Anderegg, 7Sb

Foto: Paul Trummer