13.11.2017
„Tschick“ im Klassenzimmer
Der Überraschungsbucherfolg des Jahres 2010 gelang Wolfgang Herrndorf mit seinem Jugendroman „Tschick“, der es in der Zwischenzeit auf zwei Millionen verkaufte Exemplare in deutscher Sprache gebracht hat, für die Bühne bearbeitet wurde und 2016 als Film in die Kinos kam. Kein Wunder, dass viele Schulen sich für „Tschick“ entschieden haben, als es darum ging, für ein neues TAK-Projekt geeignete Bücher zu finden. Das Format „Der Vorleser – Literatur im Klassenzimmer“ bietet die Möglichkeit, Bücher mit Hilfe einer szenischen Lesung kennenzulernen und zu diskutieren.
Der Schauspieler Thomas Ecke, der viele Jahre zum Konstanzer Ensemble gehörte, las am Mittwochnachmittag für zwei vierte Klassen den vom Regisseur auf 40 Sprechminuten stark gekürzten Text des Romans vor. Dabei schlüpfte er gekonnt in die Rolle des Ich-Erzählers Maik, der als wohlstandsverwahrloster Berliner Jugendlicher mit dem Russlanddeutschen „Tschick“ eine Urlaubsreise in die „Walachei“ startet; der russische Akzent des „Asis“ unterhielt dabei das Publikum in besonderer Weise. Die Reise der beiden Jungs endet zwar mit einem Unfall auf der Autobahn, hilft aber dem unauffälligen Maik, sein Selbstbewusstsein zu stärken, Lebensfreude zu entwickeln und Freunde zu gewinnen. Sogar die Klassenschönheit Tatjana interessiert sich am Schluss des Romans für „Psycho“, wie Maik früher genannt worden ist.
Ein lohnendes Buch und ein origineller Versuch, Literatur lebendig werden zu lassen – das Format hat seine Bewährungsprobe bestanden.
Renate Gebele Hirschlehner
Ein lohnendes Buch und ein origineller Versuch, Literatur lebendig werden zu lassen – das Format hat seine Bewährungsprobe bestanden.
Renate Gebele Hirschlehner