07.02.2024
Qualifiziert! – Europäischer Statistikwettbewerb
Am Mittwoch, den 31. Januar 2024, fand im Regierungsgebäude die Preisverleihung des Liechtensteiner Statistikwettbewerbs 2023/2024 statt. Vom Gymnasium haben drei Teams am Wettbewerb teilgenommen; zwei davon, die «Statistiker 5Nb» und das «Team 07» erreichten, die ersten beiden Plätze. Sie haben sich somit für die Teilnahme an der internationalen Phase des «Europäischen Statistikwettbewerbs 2024» qualifiziert.
Im Jahr 2015 wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen der Aktionsplan Agenda
2030 für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Er umfasst 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung. Ziel zehn lautet, die Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten zu verringern. Teil davon ist es, die Einkommensungleichheit zu reduzieren. Dieses Ziel war auch Thema der zweiten Runde des Statistikwettbewerbs. Insgesamt besteht der Wettbewerb aus zwei Runden. In der ersten Runde mussten die Teams an einem Samstagvormittag im PepperMINT Fragen aus dem Bereich Statistik beantworten. Für die zweite Runde hatten die fünf verbleibenden Teams, drei davon aus dem Gymnasium, einen Fachartikel in der Form eines Zeitungsartikels zum Thema «Einkommensungleichheit» zu verfassen. Die Aufgabe umfasste die selbständige Recherche und statistische Analyse sowie die geeignete Darstellung von Daten zum vorgegebenen Thema.
Der Artikel des Siegerteams von Claudio Hoop und Serafin Risch aus der Klasse 5Nb vergleicht das mittlere Einkommen und das Medianeinkommen einzelner Länder. Der Artikel kommt zum Schluss, dass Liechtenstein im Vergleich zur EU einen hohen Unterschied zwischen mittlerem Einkommen und Medianeinkommen und somit eine relativ hohe Einkommensungleichheit aufweist. Die einzigen drei Länder, die eine noch höhere Einkommensungleichheit innerhalb des eigenen Landes aufweisen, sind Litauen, Lettland und Estland. Trotz Aktionsplan der Vereinten Nationen und politischer Bemühungen nahm die Ungleichheit des Einkommens in nur zehn der siebzehn untersuchten Länder während der letzten zehn Jahren ab.
Dagegen hat sich die Einkommensungleichheit zwischen europäischen Ländern in den letzten zehn Jahren verringert. Zu diesem Schluss kommt der Artikel von Salome Hollenstein und Sienna Zobel, ebenfalls aus der Klasse 5Nb. In ihrem zweitplatzierten Artikel zeigen sie auf, dass sich die Ungleichheit des Einkommens der meisten Länder langsam, aber stetig dem EU-Durchschnitt angleicht. Trotzdem bleiben die Unterschiede des Kaufkraftstandards – eine fiktive Geldeinheit, um Wirtschaftsvergleiche innerhalb der Europäischen Union durchführen zu können – weiterhin auf hohem Niveau. So weist beispielsweise Luxemburg ein um 50 % höheres Durchschnittseinkommen im Vergleich zum EU-Durchschnitt auf. Das Durchschnittseinkommen von Griechenland dagegen ist nach der Staatsschuldenkrise im Jahr 2010 trotz EU-Rettungsschirm stetig gesunken und weist aktuell ein um 35% tieferes Niveau gegenüber dem EU-Durchschnitt auf.
Der Liechtensteiner Statistikwettbewerb fand bereits zum zweiten Mal statt und richtete sich an die Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Schulstufe. Die zwei Teams aus dem Gymnasium haben nun die Gelegenheit, sich am «Europäischen Statistikwettbewerb» mit Teams aus anderen europäischen Staaten zu messen.
Weitere Informationen und die Artikel der Gewinner-Teams:
Artikel der Teams «Statistiker 5Nb» und «Team 07»
https://www.lg-vaduz.li/news/statistikwettbewerb
Sustainable Development Goals
Text und Foto: Oliver Bettin