Am Montag ging es um 7:45 Uhr los. Es war ein frischer Morgen, der doppelstöckige Bus stand bereit, die zwei Klassen stiegen ein, und dann ging es über den San Bernardino ab nach Italien. Manche kannten diesen Pass schon gut, denn schon im Frühling musste die Gruppe, die den Sprachaufenthalt in Nizza machte, diesen Pass überqueren.

Italia

Gegen Mittag war man schon in Bee, einer kleinen Ortschaft an einem Hügel nahe dem Lago Maggiore. Dort traf man sich mit der ehemaligen Kunstlehrerin der Klassen, Ruth Gschwendtner, die sich dort niedergelassen hat. Mit ihr und ihrem E-Scooter begab sich die gut motivierte Truppe zu einem buddhistischen Zentrum, wo man erst einmal zu Mittag ass. Dann gab es eine kurze Führung durch das Zentrum, dessen Gründer erst gerade vor Kurzem, während der Pandemie, verstorben war. Es war eine riesige Freude für alle, Frau Gschwendtner wiederzusehen, denn damit hatte wahrscheinlich wirklich niemand gerechnet. Danach fuhr der Bus, gemeinsam mit den Klassen, nach Verbania zum Ostello, also einer Jugendherberge. Zu Abend gegessen wurde individuell, aber sehr lecker. Danach ging man noch kurz zum Seeufer, um den Sonnenuntergang beobachten.

Nach einer erholsamen Nacht gab es ein wohlverdientes Frühstück im Ostello, von wo aus die Klassen auch gleich weitermussten, dieses Mal auf die Isola Bella, eine kleine Insel im Lago Maggiore, die nur per Schiff erreichbar ist. Nach einer Führung durch den dortigen Palast, der besonders während Napoleon Bonapartes Italienfeldzug wichtig war, hatten die Schülerinnen und Schüler noch Zeit, die Insel und die wunderschönen Palastgärten zu bestaunen, bevor es dann endgültig zurück nach Liechtenstein ging.

España

Am Mittwoch dann begann der spanische Teil. An diesem Tag stand eine Fiesta Latina an, komplett mit Musik, Essen und Dekoration. Eine Hälfte der Klassen, bei der fast alle Jungs dabei waren, machte sich, unterstützt von der venezolanischen Köchin Rosana, ans Kochen, während die andere Hälfte, bestehend vor allem aus Mädchen, sich um die Dekoration kümmerte. Es wurde eine Piñata gebastelt und gefüllt, Papel Picado (Scherenschnitte) aufgehängt, der Tisch gedeckt und bei der anderen Gruppe fleissig Empanadas, Chili sin Carne und Fajitas gekocht. Danach wurde gemeinsam gegessen.

Am nächsten Morgen um halb neun fing der informative Teil über Kuba an. Gemeinsam wurde Musik analysiert (der Buena Vista Social Club mit dem Song Chan Chan), die Geschichte Kubas seit Kolumbus studiert und schliesslich ein Film auf Netflix, Cuba and the Cameraman, angeschaut, der sehr persönliche Geschichten der Kubaner seit der Revolution 1959 beleuchtet. Was auch sehr interessant war, ist die Freundschaft zwischen Fidel Castro und dem Kameramann selbst – ein Diktator einmal ganz nah.

Freitags dann kam ein echter Kubaner zu uns, Dionel, der Interviewfragen beantwortete, die im Vorherein von der Klasse vorbereitet worden waren. Die Geschichten aus Kuba waren sehr schwer und berührend, wie die Leute zum Beispiel fast nichts zu essen hatten und beinahe alles über den Schwarzmarkt gehandelt wurde und immer noch wird. Er sagte auch, dass er denkt, dass es eine nächste Revolution geben wird, wenn sich nur ein guter Anführer finden lässt. Zur Auflockerung kam dann der Salsita Club vorbei und brachte der Gruppe mit viel Passion, Elan und Freude die Basics des Salsatanzens bei, was für alle ein Highlight war. Schliesslich, am Nachmittag, wurde noch ein Plakat gestaltet, und damit endete die Woche, auf welche gleich die Maturareise folgte.

Mir persönlich hat der Ausflug nach Italien am besten gefallen, keine Frage. Für mich ist es einfach immer ein spezielles Erlebnis, ein anderes Land zu besuchen, besonders eines, von dem man die Sprache schon spricht. Wenn man mich fragen würde, welcher Teil dieses Ausflugs der beste war, so würde ich die Isola Bella sagen. Es ist einfach immer ein schönes Erlebnis, mit seinen Freundinnen und Freunden so etwas erleben zu dürfen und die Insel ist einfach traumhaft schön, besonders die Gärten. Auch gefallen hat mir das Salsatanzen, ich mag Tanzen generell und finde es immer schön, neue Tänze zu lernen. Mir hat aber die ganze Projektwoche sehr gefallen und es war eine der besten Projektwochen, die ich je hatte.

Vielen Dank an das Lehrerteam für diese tollen Erlebnisse!

Text: Paul Anderegg, 7Sb
Bilder: Paul Anderegg, Juana Goop, Isabel Marxer