“Es ist schwer vorstellbar, dass die Menschen früher so stark gegen das Frauenstimmrecht waren, und mich erstaunt der soziale Einfluss auf die Meinungen. Ich freue mich darauf, spannende Diskussionen zu führen und auf Ausflügen anschaulich mehr zu erfahren.” Das sagt eine Teilnehmerin im Rahmen der Projektwoche des Liechtensteinischen Gymnasiums.

Das Projekt „Girls just wanna have FUNdamental rights” beschäftigt sich eine Woche lang, passend zum Jubiläum 40 Jahre Frauenstimmrecht in Liechtenstein, mit den vielfältigsten Themen des „Frau-Seins“. Dabei lernen die Teilnehmenden nicht nur etwas über die Vergangenheit, sondern vergleichen diese auch mit der Gegenwart und diskutieren, wie es in der Zukunft aussehen könnte.

Vor Ort

Um einen tieferen Einblick in diese Themenbereiche zu bekommen und sich intensiv damit zu beschäftigen, sind verschiedene Ausflüge geplant. Zum einen besucht man in diesem Projekt die Infra. Dies ist eine Anlaufstelle für Frauen, welche unter anderem auch eine Rechtsberatung für Frauen anbietet. Diese ermöglicht es Frauen, sich grundsätzlich über ihre Rechte zu einem bestimmten Thema zu informieren. Aber auch der Besuch des Frauenmuseums Hittisau steht auf dem Plan. Es ist das erste und einzige Frauenmuseum Österreichs, welches Ausstellungen zeigt, die sich frauenspezifischen Themen aus der Kultur-, Sozial-, Kunst- oder Architekturgeschichte widmen.

Rückblick

Die Woche begann am Montagmorgen mit dem Film „Die göttliche Ordnung“. Dieser handelt vom Kampf der Frauen für das Frauenstimmrecht in der Schweiz. Am Nachmittag folgte das Analysieren von Plakaten für und gegen das Frauenstimmrecht aus der Schweiz und Liechtenstein. Wie haben die Leute früher argumentiert? Was für Unterschiede und Gemeinsamkeiten findet man in Gestaltung und Aussagen der Plakate? Dies diskutierten die Schülerinnen und Schüler zunächst in kleinen Gruppen und danach gemeinsam. Beispiele für solche radikalen Plakate aus dieser Zeit finden Sie auch in diesem Artikel. Ausserdem beschäftigten sich die Teilnehmenden des Projekts mit vier der bedeutendsten Aktivistinnen, die sich für das Frauenstimmrecht in Liechtenstein eingesetzt haben: Ilvy Frick-Tanner, Helen Marxer-Bulloni, Barbara Rheinberger und Evelyne Bermann. Dies machten sie anhand von Transkriptionen von Interviews aus dem Buch „Aufgewacht! – Der dornige Weg zum Frauenwahlrecht in Liechtenstein“, verfasst von Claudia Matt-Lanter, gemeinsam mit Marlies Kessler auch Leiterin des Projekts.

Text: Loredana Haas

Fotos: Loredana Haas, Frauenarchiv Liechtenstein

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