Ein Mädchen packt hektisch ein T-Shirt in den schon überfüllten Koffer, doch sie hat immer noch nicht genügend Kleider für ihre Flucht dabei. Die Schülerinnen der 2.und 3. Klasse vom LG setzten sich am Dienstagvormittag mit der Flucht allgemein auseinander. Sie besprachen, welche Länder betroffen sind und lasen Flüchtlingsberichte, um einen noch besseren Eindruck zu erhalten. Man versuchte, eine Situation nachzustellen, in der Schülerinnen innerhalb von 2 Minuten einen Koffer packen müssen und alles, was möglich ist, mitzunehmen. Ähnliche Situationen spielen sie anschliessend am Computer.
Am Dienstagnachmittag trafen sich die Schülerinnen im Flüchtlingsheim in Vaduz. Dort erhielten sie in einem Bistro, einem ehemaligen Essraum, der nun als Deutschkursraum für die Flüchtlinge benutzt wird, eine Einführung über das Leben im Flüchtlingsheim. Man hat den Alltag eines Liechtensteiner Kindes mit dem Alltag eines Flüchtlingskindes verglichen. Es wurde vermittelt, dass ein Flüchtling mit wenig auskommen muss. Die Jugendlichen vom LG buken auch Kuchen für die Flüchtlinge, um in einer offenen Atmosphäre mit den Asylbewerbern über ihr damaliges und jetziges Leben zu unterhalten und auch mehr über ihre gegenwärtige Ängste und Probleme zu erfahren.
Im weiteren Verlauf der Woche besuchten die Schülerinnen noch andere Orte wie z.B. die Protekta, ein heilpädagogisches Zentrum für Menschen mit Behinderung in Mauren, wo sich vermeidlich Fremde und Fremdes befindet.

Text: Martin Marxer und Mario Corradini
Fotos: Martin Marxer
Bildlegende 1: Die Schülerinnen tauchen virtuell in eine Flucht ein.